Vielleicht eine etwas kitschige Überschrift für das was ich gerade erzählen will, aber irgendwie trifft es sie auch.
Wusstest Du, dass ich inzwischen sogar Mandalas oder sogenannten Fraktale sehe, wenn ich meine Augen schließe?
Das ist einfach so verrückt und doch kommt es mir genau richtig vor. Ich male nun seit 2017 regelmäßig, ja oft sogar täglich Mandalas oder Mandala-artige Formen.
Dabei habe ich gelernt immer mehr loszulassen und mich meiner inneren Führung anzuvertrauen. Ich ertappe mich oft dabei, beim einen Schritt schon an den nächsten oder sogar übernächsten zu denken.
Dann erinnert mich etwas ganz sanft und liebevoll daran im jetzigen Moment zu bleiben.
Manchmal beginne ich auch zu grübeln, was wohl eine "schöne" Farbe wäre oder welche Farbmuster wohl harmonisch sind. Auch dann erinnert mich eine warme und sanfte Stimme daran, der Führung zu vertrauen.
Das tolle ist, dass die entsprechende Farbe dann aus meinem Aquarell-Kasten heraus leuchtet. Sie zeigt sich mir oder ich mische sie ganz intuitiv. Oftmals sitze ich dann selbst staunend vor dem Bild und freue mich über die schöne und gelungene Farbkomposition. Mit meinem Verstand hätte ich sie sicherlich nicht so hinbekommen.
Ich kenne das noch aus meinen Grafikdesign-Zeiten. Immer dann wenn ich versucht habe mich den Wünschen des Kunden anzupassen oder etwas mit dem Verstand versucht habe zu lösen wurde die Grafik nicht harmonisch. Sie war einfach nicht zu gebrauchen. Erst das völlige Loslassen aller Ideen und die direkte Verbindung mit dem Projekt hat dann immer wunderschöne Grafiken hervorgebracht.
Aber zurück zu den Mandalas. Auch die Formen entstehen rein intuitiv und oft sitze ich staunend über diese Magie selbst davor. Gerade jetzt wo ich schreibe höre ich eine Krähe im Hintergrund, was total witzig ist. Für mich steht sie für die Verbindung zu Magie und Mystik. Wie passend also.
Und was hat das jetzt mit meinem Leben gemacht?
Es hat wirklich alles verändert!
Mein ganzes Erleben der Welt. Wie ich in der Welt bin, wie ich reagiere und agiere, wie ich mich verhalte und wie ich Beziehungen lebe. Es gelingt mir nicht jeden Tag in allen Bereichen, doch oftmals ist es wirklich erstaunlich wie schnell ich mich zurück besinnen kann. Auf das, was diese feine und zarte Stimme in mir sagt.
Wenn ich meinen Verstand ausschalte und ihn nur als Schaltzentrale betrachte, dann kann ich hier auf der Erde wirklich kraftvoll da sein. Gebe ich ihm zu viel Kontrolle und vergesse dabei die bewusste Führung durch den großen Geist verliert es die Magie.
Es wird fade, eintönig und ich gehe in eine Art Burn-Out oder Depressions-Zustand. Das ist die Erinnerung für mich mehr nach innen zu blicken, mich nicht so sehr im Außen von Ideen verwirren zu lassen, sondern mehr auf die feinen und zarten Impulse des Lebens selbst hören.
Das magischte aber ist, wie die Umgebung mit mir kommuniziert. Pflanzen, die mich direkt ansprechen, wenn sie durstig sind. Kochwasser, das mir bescheid sagt, wenn die Nudeln on point fertig sind und Dinge die in meinem Alltag leuchten, wenn ich nach ihnen suche.
Es klingt ein bisschen wie in dem Märchen "Frau Holle" und manchmal fühle ich mich tatsächlich auch so. Das Brot im Ofen, der ruft. Die Betten die geschüttelt werden wollen.
Ich versuche immer weniger Listen und Pläne zu machen und immer mehr, wie in einem Mandala, den einzelnen Schritten zu folgen. Manches mal erscheint mir das mega chaotisch, doch dann kann ich langsam, nach und nach, die einzelnen Linien verbinden und merke, dass es immer zu einem wunderschönen Ergebnis führt.
Es ist eine Art zu leben, die vielen Menschen Angst macht und auch ich muss mich täglich daran erinnern dem großen Geist des Lebens an dieser Stelle zu vertrauen.
Aber es lohnt sich definitiv. Und Mandala malen ist das beste Teaching darin, dass ich kenne.